Der jüdische Friedhof

Ein Friedhof ist für eine jüdische Gemeinde ein zentraler Bestandteil. Noch bevor die jüdische Bevölkerung Hagenows den Bau einer Synagoge plante, stellte sie mit der Einrichtung eines eigenen Begräbnisplatzes sicher, dass ihre Toten nach jüdischem Ritus bestattet werden konnten.

Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Hagenow wurde 1806 an der heutigen Friedrich-Heincke-Straße angelegt. Eine Mauer und ein verschließbares eisernes Tor konnten 1867 durch eine Zuwendung des Großherzogs Friedrich Franz II. errichtet werden. Es gab hier etwa 120 Bestattungen von Gemeindemitgliedern aus Hagenow, Lübtheen und Vellahn, sowie von Fremden und Kriegsgefangenen. Der Gemeindevorsteher Samuel Meinungen (1867–1937) wurde hier als letztes Mitglied der Gemeinde im November 1937 beigesetzt. Im Jahr 1949 standen noch 35 Grabsteine; 1962 wurde der Friedhof eingeebnet, zum Teil bebaut und anderweitig genutzt.

Seit 1990 ist die Jüdische Landesgemeinde Schwerin neue Eigentümerin des Grundstücks. Von 2009 bis 2014 beräumte die Stadt Hagenow das Gelände und ließ es zu einer Gedenkstätte umgestalten. Historische Grabsteine und Fragmente, die vom ehemaligen Friedhof stammen, können auf dem Hof der Alten Synagoge besichtigt werden.

Der Besuch des ehemaligen Friedhofs ist nach Absprache mit der Stadt Hagenow oder dem Museum möglich.

Das Tor zur Gedenkstätte auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof | Foto: Museum Hagenow

Landesrabbiner William Wolff bei der Einweihung der Gedenkstätte am 25. November 2014 | Foto: Museum Hagenow

 

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